Liebe Partner:innen, liebe Kolleg:innen,

Anfang August fand in San Diego das Automated Road Transport Symposium (ARTS) statt – das wichtigste globale Dialogforum zur automatisierten Mobilität.

Meine wichtigen Takeaways von der Konferenz:

Politische Klarheit: Wir brauchen kohärente Strategien auf globaler, nationaler und regionaler Ebene. Wir brauchen umfassende rechtliche Rahmenbedingungen. die Fragen der Sicherheit, des Umweltschutzes und des Datenschutzes regeln. Die Automatisierung kommt und kann zum Game-Changer in der Mobilität werden. Um Kompetenz und Wertschöpfung in Europa zu generieren, braucht es übergreifende Implementierungspläne.

Kooperation: Wirksame Partnerschaften und ein starkes Netzwerk sind unerlässlich. Der Erfolg der Integration automatisierter Systeme hängt von gemeinsamen Problemlösungen und enger Zusammenarbeit ab. Gemeinsam getragene Investitionen und notwendiges Wagniskapital sind eine der zentralen Herausforderungen für Europa.

Ein Portfolio an Geschäftsmodellen: Skalierbare Geschäftsmodelle sind notwendig, um Kosten zu optimieren und das umfassende und frühzeitige „Erfahren“ durch Nutzer:innen fördert die breite Akzeptanz. Erfolgreiche US-Beispiele wie #GOmarti zeigen, dass dies auch mit geringem Kapital und in Regionen und Kleinstädten umsetzbar ist.

Digitale Infrastruktur: Eine robuste, interoperable digitale Infrastruktur ist entscheidend, um die Vorteile der automatisierten Mobilität voll auszuschöpfen und speziell die Kooperation und Koordination mit anderen Mobilitätsangeboten zu gewährleisten. Konsistente Daten-Nutzungsregeln sind dabei unerlässlich.

Verwirrung stoppen: Das bewerben von Assistenzsystemen als „automatisiert“ führt dazu, dass die Mehrheit der Bevölkerung diese Systeme nicht versteht und ihnen nicht vertraut. Die neuesten Untersuchungen zeigen zudem deutlich, dass Assistenzsysteme leider auch wenig Sicherheitsgewinn bringen, da sie auch falsch verwendet werden. Begriffliche Klarheit und bessere Erklärung von Lösungen sind notwendig.

Die Fahrt in die Zukunft genießen: Als Teil eine Europäischen Delegation hatte ich die Möglichkeit, die neuesten „Robotaxis“ von Waymo in Los Angeles zu nutzen. Beeindruckend: sowohl was die Sicherheit, das Investment (5 Milliarden Dollar) und auch die Geschwindigkeit der Einführung (nur wenige Wochen Vorbereitung für eine neue Stadt).

Auch Österreich macht sich auf den Weg: Die Schritte sind nicht ganz so groß. Der Test automatisierter Fahrzeuge im Rahmen des EU-Projekts SHOW in Städten wie Klagenfurt oder Graz  (SHOW Austrian Pilot Event) ermöglichen das so wichtige Erfahren für die breite Bevölkerung. Und mit dem neu gestarteten Projekt TRANS-BORDERS+ setzen wir auf eine starke europäische Kooperation für die Verbesserung der grenzüberschreitenden Mobilität.

Die umfassende Integration von Kompetenzen und Akteuren ist entscheidend, um die Mobilität der Zukunft zu gestalten. Wir freuen uns auf gemeinsame Antriebskraft und zahlreiche Aktivitäten.

Ihr Martin Russ

Geschäftsführer AustriaTech

Die Technology Talks Austria finden am 12. und 13. September im Wiener Museumsquartier statt. Thema 2024: Die Rolle von Forschung, Technologie und Innovation für die „Triple Transition“ - ökologische und digitale Transformation.

AustriaTech widmet sich in einem gemeinsamen Workshop "Auffahrt Zukunft" mit AVL, A3PS, Frequentis und Virtual Vehicle den Themen Flottenbetrieb, industrieller Wandel und neue Wertschöpfung.

Beim 30. ITS-Kongress vom 16. bis 20. September in Dubai kommen Expert:innen im Bereich intelligenter Verkehrslösungen aus Industrie, Politik und Wissenschaft zusammen und diskutieren über lokale, nationale und globale Mobilitätsfragen, smarte Lösungen und Innovationen.